- Fehlen
-
* * *
feh|len ['fe:lən] <itr.; hat:1.a) nicht anwesend, nicht vorhanden sein:er fehlte unter den Gästen; sie hat wegen einer Grippe eine Woche [in der Schule] gefehlt; besondere Kennzeichen fehlen.b) (von jmdm.) entbehrt, vermisst werden:die Mutter fehlt ihnen sehr; das Auto fehlt mir gar nicht; mir fehlt nichts (ich bin nicht krank, habe keinen Kummer o. Ä.).c) nicht mehr da, verschwunden, verloren gegangen sein:in der Kasse fehlen drei Euro; an der Jacke fehlt ein Knopf.d) zur Erreichung eines bestimmten Ziels noch erforderlich, aber nicht vorhanden sein:zum Sieg fehlten [ihr] drei Punkte.Syn.: auf sich warten lassen, ↑ ausstehen.2. <unpers.> nicht in genügendem Maße vorhanden sein, nicht ausreichen, zu knapp sein:es fehlt ihm an Zeit, Geld; es fehlt uns am Nötigsten, an ausgebildeten Kräften; wo fehlt es denn (was gibt es für Sorgen, Probleme?).* * *
feh|len 〈V.; hat〉I 〈V. intr.〉1. abwesend sein, nicht da sein2. mangeln, nicht vorhanden, zu wenig sein, nötig sein3. jmdm. \fehlen von jmdm. schmerzl. vermisst werden4. 〈geh.〉 Unrecht tun, sündigen, gegen sittl. Gebote verstoßen● fehlt dir etwas? vermisst du etwas?, brauchst du etwas?; 〈fig.〉 bist du krank?, hast du Beschwerden, Kummer?; du hast mir sehr gefehlt ich habe dich schmerzl. vermisst ● es \fehlen noch einige Gäste; der Schüler hat zwei Tage unentschuldigt gefehlt ● unerlaubt \fehlen; mir fehlt noch vieles; es fehlte nicht viel, und er wäre abgestürzt fast wäre er abgestürzt ● es fehlt am Notwendigsten; an mir soll es nicht \fehlen ich will das Meinige tun; es fehlt ihm an Ausdauer, Mut, Unternehmungsgeist, Zielstrebigkeit; es fehlte nicht an warnenden Stimmen; es soll ihm bei uns an nichts \fehlen; wir wollen es an nichts \fehlen lassen; auf einem Fest \fehlen; bei einem Wettkampf \fehlen; daran soll es nicht \fehlen; gegen das Gesetz, gegen jmdn. \fehlen 〈geh.〉; in der Schule \fehlen; mir fehlt nichts; der hat uns gerade noch gefehlt! 〈iron.〉 den können wir jetzt nicht gebrauchen; das fehlte gerade noch! 〈iron.〉 bloß das jetzt nicht auch noch! ● jmdn. als \fehlend meldenII 〈V. tr.; veraltet〉 nicht treffen ● den Hasen, das Wild, den Weg, das Ziel \fehlen 〈veraltet〉; weit gefehlt! du irrst dich, täuschst dich sehr![<mhd. velen, vaelen <afrz. fa(il)ir „(ver)fehlen, irren, mangeln“ <lat. fallere „täuschen“]* * *
feh|len <sw. V.; hat [mhd. vælen, vēlen < (a)frz. fa(il)lir = verfehlen, sich irren < lat. fallere]:1.a) nicht existieren, nicht vorhanden sein:besondere Kennzeichen fehlen;sie will dem Kind den fehlenden Vater ersetzen;b) nicht zu jmds. Verfügung stehen; jmdm. abgehen, mangeln:uns fehlt das Geld für eine Sommerreise;ihr fehlt jeder Sinn für Humor;c) (von Menschen) zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht an einer bestimmten Stelle sein, wo man eigentlich sein sollte; abwesend sein, ausbleiben:die Kinder haben schon öfter unentschuldigt gefehlt;er fehlt schon eine Woche, seit einer Woche;du hast die meiste Zeit, während der meisten Zeit gefehlt;d) [sehnlich] herbeigewünscht, vermisst werden:du wirst/deine Hilfe wird mir sehr f.;das Auto fehlte uns doch sehr;e) nicht mehr da sein; verschwunden, verloren gegangen sein:an der Jacke fehlt ein Knopf (ist ein Knopf abgegangen);ihm fehlen zwei Zähne;Ü fehlt dir etwas? (fühlst du dich nicht wohl, bist du krank?);f) zur Erreichung eines bestimmten Zustandes erforderlich sein:noch drei Punkte fehlen [ihm] zum Sieg;viel fehlte nicht/es fehlte nicht viel, und wir hätten Streit bekommen (beinahe hätten wir Streit bekommen);das hat mir gerade noch gefehlt! (iron.; das kommt mir äußerst ungelegen!);R das fehlte [gerade] noch! (das wäre ja noch schöner, das kommt gar nicht infrage!)2. <unpers.> nicht in genügendem Ausmaß vorhanden sein, nicht ausreichen, zu knapp sein, mangeln:es fehlt uns am Nötigsten, an ausgebildeten Lehrern;die Gastgeber ließen es an nichts f. (haben alles aufgeboten, um die Gäste zufriedenzustellen);an mir soll es nicht f. (ich bin [dazu] bereit, stelle mich [dazu] zur Verfügung).3. (veraltet) nicht treffen, verfehlen:☆ weit gefehlt! (Irrtum!; völlig falsch [eingeschätzt, vermutet, geraten]!)4. (geh.) eine Sünde begehen, etwas Unrechtes tun:ich weiß, wie sehr ich gefehlt habe.* * *
feh|len <sw. V.; hat [mhd. vælen, vēlen < (a)frz. fa(il)lir = verfehlen, sich irren < lat. fallere]: 1. a) nicht existieren, nicht vorhanden sein: besondere Kennzeichen fehlen; bei Arminia fehlt einfach der Schneid (Kicker 82, 1981, 51); sie will dem Kind den fehlenden Vater ersetzen; Würde sie vielleicht gar Ihren fehlenden Familiensinn für eine Ihrer Schwächen halten? (a & r 2, 1997, 73); b) nicht zu jmds. Verfügung stehen; jmdm. abgehen, mangeln: uns fehlt das Geld für eine Sommerreise; ihr fehlt jeder Sinn für Humor; Wir leben bereits in einer Welt, der nicht nur die Weisheit und die Vernunft fehlt, sondern sogar der Boden unter den Füßen (Gruhl, Planet 263); c) (von Menschen) zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht an einer bestimmten Stelle sein, wo man eigentlich sein sollte; abwesend sein, ausbleiben: die Kinder haben schon öfter unentschuldigt gefehlt; er fehlt schon eine Woche, seit einer Woche; du hast die meiste Zeit, während der meisten Zeit gefehlt; bei dieser Party darfst du nicht f. (musst du unbedingt dabei sein); d) [sehnlich] herbeigewünscht, vermisst werden: du wirst/deine Hilfe wird mir sehr f.; das Auto fehlte uns doch sehr; e) nicht mehr da sein; verschwunden, verloren gegangen sein: in der Kasse fehlen 500 Mark; an der Jacke fehlt ein Knopf (ist ein Knopf abgegangen); Die Lampe über dem Haupteingang war dunkel, da fehlte die Birne (H. Gerlach, Demission 82); Wenn Willi mal laut lachte, dann konnte man sehen, dass ihm drei Zähne fehlten (Hilsenrath, Nazi 78); Ü fehlt dir etwas? (fühlst du dich nicht wohl, bist du krank?); f) zur Erreichung eines bestimmten Zustandes erforderlich sein: noch drei Punkte fehlen [ihm] zum Sieg; Der Marilli fehlten noch drei Monate bis zum sechzehnten Lebensjahr (Sommer, Und keiner 247); diesem Satz fehlt noch der letzte Schliff (er muss in seiner letzten Form noch verbessert werden); viel fehlte nicht/es fehlte nicht viel, und wir hätten Streit bekommen (beinahe hätten wir Streit bekommen); das hat mir gerade noch gefehlt! (iron.; das kommt mir äußerst ungelegen); Jetzt ein Regenguss, fand Franke, der hätte zu allem noch gefehlt (iron.; das wäre der Gipfel aller Unannehmlichkeiten; Loest, Pistole 145); R das fehlte [gerade] noch (das wäre ja noch schöner, das kommt gar nicht infrage)! 2. <unpers.> nicht in genügendem Ausmaß vorhanden sein, nicht ausreichen, zu knapp sein, mangeln: es fehlt uns an allem, am Nötigsten, an ausgebildeten Lehrern; der Stadt fehlt es an Charme und Flair (a & r 2, 1997, 96); die Gastgeber ließen es an nichts f. (haben alles aufgeboten, um die Gäste zufrieden zu stellen); an mir soll es nicht f. (ich bin [dazu] bereit, stelle mich [dazu] zur Verfügung); wo fehlts denn? (ugs.; was hast du denn für Sorgen, Probleme?); Das kannst du ihm sagen, da weiß er doch gleich, wo dir's fehlt (Brot und Salz 164). 3. (veraltet) nicht treffen, verfehlen: das Ziel, den richtigen Weg f.; *weit gefehlt! (Irrtum!; völlig falsch [eingeschätzt, vermutet, geraten]); ∙ schleuderte einen Bierkrug nach dem Kopf Pavels, fehlte ihn (Ebner-Eschenbach, Gemeindekind 150). 4. (geh.) eine Sünde begehen, etwas Unrechtes tun: ich weiß, wie sehr ich gefehlt habe; Bergengruen zeigt uns in den vorgenannten Novellen Menschen, die gefehlt haben und ... sühnen (NJW 19, 1984, 1081). ∙ 5. a) fehlschlagen, fehlgehen: der ganze Bund wird in kurzem zusammen sein. Fehlen kann's nicht (Goethe, Götz V); Der Streich konnte f. (C. F. Meyer, Amulett 76); b) (jmdm.) nicht gelingen: dass ... es bei seinem Fleiß, bei seiner Sparsamkeit ihm gar nicht f. könne, künftig zum Besitztum eines Berghemmans ... zu gelangen (E. T. A. Hoffmann, Bergwerke 26).
Universal-Lexikon. 2012.